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//Ist eigentlich vor den Gemeinschaftsraum, kommt aber auf dasselbe raus, oder?//


Sally hatte die Fragen des Türklopfers in Adlerkopfgestalt nie wirklich verstanden.
‚Was hat weder Anfang noch Ende?’ – Nichts.
Sobald etwas anfing zu existieren, hatte es einen Anfang, denn es hatte schließlich angefangen. Und wenn etwas einen Anfang hatte, dann musste es auch wieder enden; selbst ein Kreis traf ja irgendwann wieder auf seinen Anfang und endete dort, um in der nächsten Runde wieder von vorn zu beginnen.
Der Türklopfer hatte zwar längst bemerkt, dass das Mädchen jedes Mal in Stunden langes Grübeln verfiel und anschließend noch einmal dieselbe Zeitspanne benötigte, um ihm verständlich zu machen, was sie mit ihrer Antwort meinte, aber er war ein überaus geduldiger Türklopfer, und es machte ihm Spaß, sich immer neue, einfachere Fragen für Sally auszudenken und sich dann anzuhören, wie sie selbst für die einfachste Frage – ‚Warum ist ein Blatt im Sommer grün und im Herbst gelb, braun oder rot?’ – ellenlange Erklärungen fand.
Der Moment, in dem Sally die letzten Stufen der langen Wendeltreppe erklomm war dementsprechend mit gemischten Gefühlen beider Fronten gefüllt – Sally, innerlich schon auf eine Diskussion vorbereitend; der Türklopfer dabei, sich eine besonders schöne Frage auszusuchen.
Die Ravenclaw blieb vor der hölzernen Tür stehen, warf einen kurzen Blick hinter sich, um zu sehen, ob Ina ihr noch folgte, und griff dann zögerlich nach dem Türklopfer.


//Denk du dir eine Frage aus //

Ina merkte kaum, wie ihre Füße sie Richtung Gemeinschaftsraum trugen. Ihre Füße waren noch nie so von allein gelaufen, die Ravenclaw hatte noch nie so ihre Körperkontrolle verloren.
Sie hatte sich auch noch nie so gefühlt, als wäre sie nicht da. Weg... Fort... Futsch... Irgendwo anders...
Grauer Sein an den Wänden, grauer Stein an den Füßen, an den Händen die versuchten Halt zu finden. Grauer Stein an der Stirn um plötzlich vorhandenes Fieber zu kühlen.
Nein! Ina fand sich wieder, war wieder anwesend. Das Mädchen stieß sich von der Wand und ging die letzten paar Schritte selbst zur Tür. Zu Sally.
"Wer bist denn du?", die Stimme hätte Ina fast wieder aus den Diesseits katerpultiert.
"Sally? Warst du das eben? Du sprichst doch viel leiser!", murmelte Ina.
Der flüchtige Hauch eines Lächelns zeichnete sich auf Sally's Gesicht ab.
"Ich habe etwas gefragt und erwarte ine Antwort!", ina erschrack so fürchterlich, dass sie fast die Erkentnis zu machen vergaß, dass sie mit einem Türknauf sprach.
"Ich bin Ina Wyatt. Ich bin neu hier.", Ina's Stimme versagte fast, wegen dem Fieber.
"An mir kommt nur vorbei, wer eine Frage richtig beantwortet", sagte der Türknauf.
"Aber das war doch schon eine Frage", murmelte Ina. "Ich habe sie richtig beantwortet! Du musst uns durchlassen!"
"Ein schlaues Köpfchen! Aber sie hat Recht... Ich müsste euch durchlassen... Dann geht."
Als die Tür sich öffnete ging Ina hinein. Sie sah sich nicht einmal um, sie ging einfach geradeaus. Sie war krank und sie suchte die Schlafsäle.

Schlafsäle 3. Klasse Mädchen

//Wenn dir die Frage nicht gefällt, sag bescheid und ich überleg mir ne Neue //

Sally starrte erst den Türklopfer, dann Ina und schließlich wieder den Türklopfer an. Das war doch nicht fair!
Sie musste sich immer dreifach Mühe geben, die Fragen teilweise in Büchern nachschlagen – und Ina? Ina musste nur ihren Namen nennen, und schon ließ der Adlerkopf sie passieren!
Nun versink bloß nicht wieder in Selbstmitleid, Sally!, mahnte es in ihrem Kopf genervt. Mach lieber, dass du hineinkommst, bevor er es sich noch anders überlegt, die Tür wieder schließt, und ich mir die nächste halbe Stunde anhören muss, wie du versuchst, etwas halbwegs Gescheites in deinem Kopf zusammenzuflicken!
Sally biss sich auf die Lippen, um die Stimme nicht laut anzufauchen.
Du hast mir in den letzten vier Jahren auch immer geantwortet, du musst dich nicht plötzlich zieren, Sally!
Die Ravenclaw bemerkte, dass sie noch immer ihren Zauberstab in der Hand hielt, und musste unwillkürlich daran denken, wie sich die Wunde unter der Herrschaft des Zauberspruchs geschlossen hatte. Ein leises Lächeln huschte über das Gesicht des Mädchens und im nächsten Moment war sie durch die Tür geschlüpft, durchquerte auf leisen Sohlen den Gemeinschaftsraum und war kurz darauf in Richtung Schlafsaal verschwunden.

Ravenclaws Mädchenschlafsäle der 3. Klasse

Lina kam die Treppe zum Gemeinschaftsraum herunter. Sie gähnte und streckte sich. Sie erblickte Luna,die den Raum verließ. Sie steuerte auf einen Sessel zu und setzte sich. Ihre Tasche hatte sie schon dabei. Sie holte eines ihrer Bücher heraus und fing an zu lernen. Zaubertränke war einfach. Dafür brauchte sie nicht zu lernen. Also klappte sie das Buch zu und fummelte an ihrem Zauberstab herum. Sie stand auf und ging zu der Statur von Rowena Rawenclaw .Das Gesicht der Frau war hochnäsig .Ihr gefiel das Diadem das sie aufhatte und nahm sich ihr eigenes vom Kopf. Es hatte garkeine Ähnlichkeit. Doch sie hatte in ihres ebenfalls die Worte eingeritzt die auf dem echten Diadem standen. ,,Witzigkeit im Übermaß, ist des Menschen größter Schatz.'' Sie mochte den Spruch. Sie wandst sich von der Statur ab und blickte durch den Raum. Einige waren da.Guten Morgen, rief sie im Vorbeigehen und verließ den Raum.
Kurz vor der Tür blieb sie stehen da sie etwas komisches fühlte, lief dann allerdings doch weiter.
In Richtung Große Halle