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Wo Eric war, wusste er nicht. Er achtete nicht auf die Bahnen, die seine Füße in schlenderndem Tempo zurücklegten. Er wusste nur, dass er sich in einem Korridor aufhalten musste.
Doch auch dies schien ihn nicht sonderlich zu beeindrucken. Seine Gedanken wanderten zu seiner Mutter. Mami. So hatte er sie genannt. Auch wenn Victoria dies manchmal als "babyhaft" bezeichnet hatte - er hatte seine Mutter geliebt. So wie ein Sohn seine eben Mutter liebt - und noch mehr. Er grübelte über den Sinn des Lebens. Doch die Antwort darauf wollte sich ihm nicht recht erschließen. Und das war auch gut so. Er dachte an Hermine. Wie ihre warmen, braunen Augen gefunkelt hatten. Gab es dafür eine Definition? Vermutlich nicht. Physikalisch betrachtet war dies sogar unmöglich. Diesen Begriff hatte Eric in einen der interessanten, wissenschaftlichen Muggel-Lektüren aufgeschnappt. Häufig benutzte er ihn in Gedanken. Mami. Mami würde ihm erklären können, welches Gefühl er empfand, wenn er Hermine sah. Ja, das hätte sie. Mit ihrem liebevollen Blick, dem zarten Lächeln, und den sanftmütigen Worten hätte sie ihm alles gesagt.
Doch sie war tot. Weg. Fort - für immer. Fürchtete er etwa den Tod? Nein, das tat er nicht. Die Bedingung dafür, dass ein Lebewesen geboren wird, war schließlich der Tod. Doch - er war nicht mehr er selbst. Ein riesiges Loch prankte in seiner Brust, das er vergeblich zu vertuschen versuchte. Er versuchte dies, vor sich selbst zu verstecken. Vergeblich. Doch Hermine. Die junge Granger füllte dieses Loch. Nicht ganz. Ja, aber immerhin, dass er sich ein wenig wie Eric fühlen konnte. Eric, der Junge, der er war. Oder etwa doch nicht? Hatte er Mami gefragt, wieso sie ihm den Namen gegeben hatte? Nein. Hatte er nicht. Wie hätte er auch darauf kommen können? Bei dem ganzen Trubel? Er war dumm. Maßlos dumm. Ja, das war er. Mit gesenktem Haupte blickte er auf seine Schuhe. Und dann knallte etwas gegen ihn. Vertrauter Duft umwebte ihn. Ja, er wusste, wer das war. Er wusste es, noch bevor er seine halbgeschlossenen Lider aufschlug.
Und ein Lächeln umspielte seine wohlgeformten Lippen.

Hermine rannte den Korridor entlang.
Sagmal, findest du das nicht ein bisschen auffällig? So zu rennen?, fragte sie sich selber.
Sie prüfte, ob der Beutel mit Flohpulver noch in ihrem Umhang steckte.
Ja, tat er. Gut.
So in Gedanken merkte sie nicht, wie sie gegen etwas- oder besser gesagt, jemanden- stieß.
Na toll. Wenn das jetzt noch irgendein Slytherin wäre.
War es aber nicht. Als Hermine sich umdrehte, sah sie Eric.
Also das ging jetzt schnell, schoss es ihr durch den Kopf. Doch peinlich berührt, da sie in umgerannt hatte, schoss das Blut in ihre Wangen.
"Ähm. Entschuldigung, tut mir leid, ich hab nicht aufgepasst", stammelte sie verlegen ihre Entschuldigung.
Dann hob sie leicht die Augenbrauen. Aber ich habe Ashley und dich sowieso gesucht. Ich war gerade auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors und dann stand ich plötzlich in einen Raum. War ziemlich merkwürdig, da er mir noch nie zuvor aufgefallen ist.
Aber da war etwas, was dich -euch- vielleicht interessieren sollte." Die Worte schossen ihr im gleichen Ton aus dem Mund, den sie immer im Unterricht hatte. Schnell und altklug heruntergerattert.

Eric gefiel die zarte Röte, die Hermines Wangen umschmiegte. So wie alles an ihr. Auf welche Gedanken er nur kam...? Aber es war so. Und dessen war er sich bewusst.
Er konnte es einfach nur hinnehmen? Was blieb ihm anderes übrig? Nichts. Eben. "Ähm. Entschuldigung, tut mir leid, ich hab nicht aufgepasst", stammelte sie verlegen ihre Entschuldigung.
Der Rawenclaw musterte sie nur freundlich und nickte langsam. Verständlich. Ihm war dies schließlich auch passiert... "Aber ich habe Ashley und dich sowieso gesucht.
Ich war gerade auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors und dann stand ich plötzlich in einen Raum. War ziemlich merkwürdig, da er mir noch nie zuvor aufgefallen ist.
Aber da war etwas, was dich - euch - vielleicht interessieren sollte." schoss es aus ihrem Munde. Er wunderte sich, wie schnell sie Worte zusammenfügen konnte und wie pfeilschnell sie aus ihrem Munde geschossen waren. Ein wenig überrumpelt, jedoch jedes einzelne ihrer Worte aufmerksam mitverfolgend, schmunzelte er. Sie hat uns gesucht. Ashley und mich.
Merkwürdiger Raum... Eric war vielseitig interessiert. Jedes ach so kleines Detail stach ihm ins Auge. Träge nickte er. "Und.. das wäre?", fragte er neugierig.

Als Hermine zu Ende geredet hatte, schmunzelte Eric.
"Und.. das wäre?", fragte er neugierig. Hermine zog den Beutel aus ihrem Umhang und hielt ihn hoch.
"Ich wollte mir gerade diese Bücher ansehen, da sah ich aus den Augenwinkeln einen Kamin.
Darauf stand ein Gefäß voll Flohpulver. Dann wollte ich euch suchen gehen, um euch das mitzuteilen.
Ich meine das wäre doch eine gute Alternative zu den Hippogreifen, oder nicht? Und vielleicht nicht ganz so auffällig.
Die Frage wäre dann nur, wie wir dann wieder zurückkommen würden. Auch mit Flohpulver?", überlegte sie und plante damit schon wieder weiter, als es nötig gewesen wäre. "Was hältst du davon?", fragte sie Eric.
Sie hoffte, dass niemand das Gespräch mithören würde und so womöglich über ihr Vorhaben informiert sei.
Aber als sie durch den Korridor gerannt war, hatte sie niemanden gesehen. Aber Eric hatte sie auch erst wahrgenommen, als sie ihn umgerannt hatte. Aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass jemand bei so schönem Wetter und einem Sonntag hier im Korridor herumspitzeln und zwei Drittklässler belauschen würde. Der Gedanke, wie Filch gleich siegessicher um sie Ecke kommen würde, entlockte ihr dann doch ein Schmunzeln, allerdings hatte sie dann auch wieder Angst, dass es wirklich passieren würde. Doch auch diesen Gedanken verdrängte sie.
Sie sah wieder zu Eric und wartete auf seine Antwort.

Merkwürdig. Der Beutel. Neugierig musterte er diesen. Kamin. Gefäß. Flohpulver. Eric sausten die Begriffe, Worte durch das Bewusstsein. Überlegen. Er zwang sich, die Worte zu verstehen.
Und es gelang ihm. Überraschenderweise. Was er davon hielt - fragte sie? Nun - Flohpulver war eine gute Alternative. Eine durchaus passable Möglichkeit. "Gute Theorie..." , teilte Eric Hermine mit. Gute Alternative zu den Hippogreifen - wahrlich. Hermine verstand es, überlegen zu können. Ein weiterer Pluspunkt. So machten Jungen das, oder? Hoffentlich. Nun, laut den Büchern, die Eric in der Bibliothek erhascht hatte... Eine schwache Andeutung eines Grinsen zeigt sich auf dem Gesicht Erics. Doch immerhin - in gewisser Hinsicht; ein Lächeln. Mami...
Wieso wanderten seine Gedanken ständig zu seiner Mutter? Er wusste es nicht. Der Rawenclaw blickte in Hermines Augen. Braun. Ein warmes Braun. Ein Braun, das funkelt. Mami.
Die Augen seiner Mutter. Tief durchatmen - redete er sich zu. Zurück zum Plan. Das Flohpulver, welches Hermine in einem merkwürdigen Raum vorgefunden hatte, war eine Hilfe. Eine große Hilfe.
Aber wofür? Wollte er dem wirklich nachspüren? Den Tod seiner Mutter und was alles dahintersteckte? Klar, er war neugierig - und wie neugierig er war. Aber gab es nicht ein Sprichwort der Muggels, das "Neugier ist der Katze Tod." lautete...? Ja. Das gab es. Und er hütete sich. Doch, jetzt wo er schon knietief in der Sache stecke, konnte er nicht einfach aufhören.
Das war er den anderen schuldig. Das war er Mami schuldig. Und dann wanderte sein Blick wieder zu der Gryffindor.

Hermine sah, wie Eric eine Weile nachdachte. Er meinte, dass das Flohpulver eine gute Theorie wäre. Mh, sonderlich begeistert hörte sich das aber nicht an, fand sie. Eric schien wieder zu überlegen. Jetzt fing sie auch wieder an, nachzudenken. Vielleicht war es ja auch besser, wenn sie sich nicht so in die Angelegenheiten anderer einmischen würde. Innerlich seufzte sie. Sollten Eric und sie jetzt vielleicht Ashley suchen gehen?
Und mit ihr dann zu dem Raum gehen? Was wäre, wenn der Raum gar nicht mehr da wäre, sondern wieder verschlossen wurde? Dann würden die beiden sie für gestört halten. Eigentlich war sie sich gar nicht mehr so sicher, ob sie überhaupt mitkommen wollte. Aber jetzt konnte und wollte sie keinen Rückzieher mehr machen. Sie hatte Ashley und Eric schließlich ihre Hilfe angeboten und es würde wohl sehr schlecht ankommen, das Angebot wieder zurückzuziehen. Es wäre wohl das beste, Eric erst einmal zu fragen, was er jetzt machen wollte.
"Eric? Was willst du jetzt machen?", fragte sie.

Eric bemerkte, wie die Gryffindor nachdachte. Er versuchte aus seinem Gegenüber schlau zu werden. So wie bei vielen. Doch vergeblich. Da fragte sie ihn urplötzlich, was er machen wolle.
Was ich machen will? Gute Frage... Er grübelte - und fasste einen Entschluss. "Hermine?" , begann er vorsichtig - "Bist du dir denn wirklich sicher, ob du überhaupt mitkommen willst?"
Dazu fügte er noch hinzu - mit ernster, fürsorglicher Miene Hermine betrachtend:"Es ist gefährlich. Sehr gefährlich. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn du dadurch zu Schaden kommen würdest." Beinahe bittend sah er ihr in die Augen. Ein weiteres Opfer wäre unerträglich für ihn. Ein weiteres Lebewesen, das ihm etwas bedeutete. Jemand, der sich in sein Herz eingeschlichen hatte und schließlich von dannen ginge - das würde er nicht mehr aushalten. Klar wollte er der Sache auf den Grund gehen. Wenn seine Mutter umsonst gestorben wäre, dann...!
Aber hier ging es nicht nur um seine Mutter. Hier ging es um jeden. Sie hätte gewollt, dass er jegliche Arten von Verletzungen verhinderte. Von weiteren Opfern. Wenn Hermine sich darauf einlassen würde, könnten sie seine Schwester Victoria suchen gehen. Sich auf die Sache vorbereiten... Und wenn nicht, dann wäre Eric froh, dass sie in Sicherheit wäre und dankbar dafür, wie viel sie ihnen geholfen hatte. Bedeutungsvoll ruhte sein Blick wieder in ihren Augen. Diese Entscheidung, die die Gryffindor ein für alle Mal treffen musste, war nicht leicht. Aber von großer Bedeutung.

Eric fragte sie, ob sie sich wirklich sicher wäre, dass sie mitkommen wollte. Nein war sie sich nicht. Da es eigentlich ja nicht ihre Angelegenheit war. Sie rang sich zu einem Lächeln ab.
"Ich weiß nicht. Also...wenn ihr das nicht wollt, will ich mich auch nicht in eure Angelegenheiten einmischen. Also nicht, dass...also..ich...ich will mich nicht überall einmischen, wenn es nicht...angebracht ist, also nicht das ihr denkt...-", stammelte sie.
Was kam da denn für ein Mist aus ihrem Mund? Sonst stammelte sie ja auch nicht so herum.
Leicht schüttelte sie denn Kopf. "Willst du nicht erstmal deiner Schwester Bescheid sagen? Also wegen dem Flohpulver...?", fragte sie dann, um ihn von der anderen Frage abzulenken. In der Tat war es auf jeden Fall nicht verkehrt, erstmal zu Ashley zu gehen.
Da sie ihm aus irgendeinem Grund nicht in die Augen sehen konnte, sah sie kurz zur Seite, dann wieder auf ihre Füße und wartete auf eine Antwort.

Eric runzelte die Stirn, als er ein gekünsteltes Lächeln erblickte, das sich auf Hermines Lippen geschlichen hatte. Was hatte das nur zu bedeuten...? Bestimmt nichts Gutes. Ganz und gar nichts Gutes. Sie stammelte etwas davon, dass sie sich nicht in unsere Angelegenheiten mischen wollte, wenn wir das nicht wollten... Nicht, dass sie sich überall einmischen wollte...
Eric würde gerne von sich behaupten, er würde nichts verstehen. Von der ganzen Stotterei. Doch das wäre eine Lüge. Er verstand. Ein kleiner Teil sagte ihm, dass er die ganze Zeit nur darauf gehofft hatte, mit Hermine etwas entdecken, erforschen, ergründen zu können. Der andere, größere Teil hingegen beruhigte sich. Ihr würde nichts passieren. Gut.
Nun fragte ihn die Gryffindor, ob er seiner Schwester nicht Bescheid geben wolle - wegen dem Flohpulver. Er runzelte die Stirn. Ja, daran hatte er gedacht. Als er bemerkte, dass die junge Granger ihm nicht in die Augen sehen konnte, sondern kurz zur Seite blickte und auf ihre Füße schaute, seufzte er. "Schöne Schuhe." , meinte er. Eher geflüstert, als laut ausgesprochen.
Auf eine ironische und sarkastische Art. Doch ein Hauch von Ehrlichkeit lag in seiner Stimme. Ehe Hermine aufschauen oder etwas darauf erwidern konnte, sagte er:
"Ja, ich will zu Victoria. Ich werde sie suchen."

"Schöne Schuhe", wurde sie von Eric aus ihren Gedanken gerissen. Verwirrt sah sie auf, doch Eric sagte schon, dass er seine Schwester suchen gehen würde. Schöne Schuhe? "Äh...Das ist die Schuluniform...?", erklärte sie verlegen und lächelte leicht. Ihre Wangen röteten sich wieder.
Jetzt war sie nicht sicher, ob sie mitkommen sollte, um Ashley zu suchen, oder ob sie einfach hierbleiben wollte und Eric alleine gehen lassen sollte. Schon wieder war sie versucht auf ihre Schuhe zu schauen, bemerkte es aber noch rechtzeitig und zwang sich, ihm in die Augen zu sehen.
"Ähm, ja. Mach das. Soll ich hier warten, um euch dann den Raum zu zeigen?", fragte sie Eric.
Warum war sie denn so verdammt unsicher? Schon fast war sie sauer auf sich selber und könnte sich selber ohrfeigen. Sich so dumm zu verhalten.
Aus den Augenwinkeln sah sie eine Spinne an Erics Arm hochklettern.
Ein bisschen zu groß für ihren Geschmack. Überhaupt waren in letzter Zeit überall diese Krabbelviecher. Das beunruhigte sie ein bisschen und erinnerte sie an vorhin, als sie von den Spinnen auf der Großen Wiese angegriffen wurde.
"Ihh. Du hast da...eine Spinne am Arm", teilte sie Eric mit.

Als Hermine auf seinen "Schuhspruch" erwiderte, dass dies die Schuluniform sei - und kurz darauf eine zarte Röte ihre Wangen zierte, umschmiegte ein leichtes Lächeln seine wohlgeformten Lippen. Ob sie warten solle? Nun, ja... Wenn sie wollte. Er wusste nicht, wie es Victoria erging. Ihre Laune war genauso wechselhaft, wie die Bücher, die er verschlang. Und das bedeutet schon sehr viel... Aber vielleicht hatte die Gryffindor dies aus einem ganz anderem Grund gesagt...? Aber ihre Stimme klang unsicher. Unsicherheit war nicht gerade dies, was er genauestens unter die Lupe genommen hatte. Ein weiteres Gebiet, das er noch nicht erforscht hatte. Sollte er sich dringend aufschreiben. Entweder sie kam mit, oder sie wartete. Ja. Aber wieso sollte sie mitkommen?
Wer hatte je davon geredet, dass sie Freunde waren? Kumpels. Verbündete - höchstens, oder? Ein schwaches Seufzen entfuhr ihm, das jäh von Hermines rascher Aussage, dass sich eine Spinne an seinem Arm aufhielt, zugrunde ging und leise verhallte. Spinnen. Ja. In letzter Zeit waren die Tierchen ihm besonders ins Auge gestochen - wieso? Das wusste er nicht. Träge blickte er auf seinen Arm. Was sollte er tun? Einen hysterischen Anfall bekommen? Nein, das waren doch nur harmlose Viecher. Wegpusten? Vielleicht. Doch was er tat, war etwas vollkommen anderes.
Er streckte seine Hand nach dem Tier aus, und schloss es behutsam in seine Handfläche, ohne es zu verletzen. Vielleicht war es ekelerregend. Vielleicht gefährlich. Doch er hatte den Drang, das Tier zu behalten. Es zu untersuchen, ohne Böses im Sinne zu haben. Das würde ihn für kurze Zeit von der Mission fernhalten, aber nicht sonderlich lange. Zufrieden funkelten seine Augen.
Sein Hunger nach neuem Wissen war unstillbar. Er zückte seinen Zauberstab und aus seinem Munde tönten deutlich die Worte, die er neulich gelernt hatte, um ein Lebewesen in tiefen Schlaf zu versetzen.

Hermine bekam keine Antwort von Eric. Auf ihren Kommentar hin, dass er eine Spinne am Arm hatte, zückte er seinen Zauberstab, ieß die Spinne in seine Handfläche fallen und zauberte sie in einen tiefe Schlaf. Warum machte er das? Man musste ein Tier nicht unnötig quälen. Warum setzte er sie nicht einfach irgendwo ab?
Außerdem fand sie es unhöflich, dass er immer noch nicht auf ihre Frage antwortete.
Gut, dann hatte sie sich eben in eine Sache eingemischt, die sie nichts anging. Das konnte er ihr auch sagen.
"Also...Ich glaube, ich gehe ich den Gemeinschaftsraum...Sollten du und Ashley das Flohpulver doch noch brauchen, dann sagt mir Bescheid.
Ich...bin in der Bibli...äh, im Gemeinschaftraum. Sag mir einfach morgen im Unterricht oder so Bescheid..." Gekränkt steckte sie den Beutel wieder in ihren Umhang und kaute auf ihrer Unterlippe herum. Sie würde dann eben einfach noch ein bisschen lernen, um sich abzulenken.

Eric wollte schon sagen, dass es sehr nett von Hermine wäre, wenn sie hier warten könnte, doch dies erschien ihm dann doch zu unhöflich.
Außerdem war er von der Spinne zu abgelenkt, um sich einen Reim daraus zu machen. Doch als er Hermines Schweigen und den unergründlichen Blick in ihren Augen bemerkte,
runzelte er verwirrt die Stirn.
Sie wollte also noch in ihren Gemeinschaftsraum...Ja, Ashley und er würden das Pulver garantiert noch gebrauchen - später.
Morgen Bescheid geben. Eric fühlte sich so, als hätte er versagt. Nein, er hatte versagt. Sie war gekränkt. Er wusste es. Sie konnte ihm nichts verheimlichen. Spürbar betroffen tönte es aus seinem Munde - leise, es wäre ein Wunder, wenn Hermine es gehört hätte, doch nicht unmöglich - es war wie eine Frage an sich selbst, obwohl es offensichtlich war, dass sie an die Gryffindor gerichtet war:"Was habe ich nur falsch gemacht...?" Seine Stimme klang weich. Entschuldigend. Bittend. Sehnsuchtsvoll. Er hoffte, dass Hermine ihn gehört hatte.
Doch wie viel hatte er in seinem Leben nur gehofft...

Sie wollte gerade gehen, als sie Eric irgendetwas flüstern hörte. Sie verstand nicht alles nur: Ich-Falsch-gemacht.
Sie drehte sich wieder um und lächelte. "Wie bitte? Nein, du hast nichts falsch gemacht", sagte sie höflich,
ich wollte nur noch lernen, Morgen beginnt der Unterricht ja wieder."
Hermine wusste, dass das lächerlich und wie eine Ausrede klingen musste.
"Aber wenn ihr meine Hilfe braucht, kann ich hier auch warten und euch den Raum zeigen, ist kein Problem."
Erst jetzt bemerkte sie, dass sie sich irgendwie ständig selbst widersprach. Das tat sie doch sonst auch nie. Was war bloß los mit ihr?
Erneut biss sie auf ihre Unterlippe. Eine Frage konnte sie sich nicht verkneifen. "Warum hast du die Spinne einschlafen lassen?", fragte sie ihn. Sei nicht so neugierig, ermahnte sie sich selber.
Sie sah kurz zum Fenster. Es war wohl schon Mittag, denn die Sonne stand hoch am Himmel. Ein sonniger Tag.
Wie sie die Zeit vergessen hatte.

Als Hermine sich umdrehte und sich ein Lächeln auf ihr Gesicht stahl, fiel Eric ein Stein vom Herzen. Ein riesiger - gewaltiger Stein. Er hatte nichts falsch gemacht? Hatte er sich verhört?
Lernen. Morgen Unterricht. Ja, verständlich. Manche Leute mussten eben auch dann lernen, wenn die Sonne herzhaft schien. Das erschien Eric nicht sonderlich absurd, da auch er solches manchmal tat. Sie kann warten? Kein Problem? Der Rawenclaw schien innerliche Luftsprünge zu machen, denn ein Strahlen machte sich in seinen Augen bemerkbar, als sich die Worte zusammenfügten. Sie würde ihn nicht verlassen...! Sie fragte, wieso er die Spinne einschlafen lassen hatte. Verlegen, beinahe ein wenig wütend auf sich selbst, dass er seinen Wissensdurst nicht unter Kontrolle hatte, stotterte er leicht :"Nun ja... Bei solchen Sachen... Also ich würde gerne mehr über Spinnen erfahren. Nein, über Spinnen allgemein habe ich schon viel gelesen. Über diese Spinnen. Ich spüre, dass diese hier anders sind. Ich weiß auch nicht, was mich zu diesen Gedanken treibt, aber..." Entschuldigend hob er die Schultern und senkte sie wieder.
So viel hatte er schon lange nicht mehr in einem Zuge gesagt...

Als Eric ihr erklärte, dass er die Spinnen auch irgendwie anders fand, bestätige das nu ihre Vermutung.
Sie nickte. "Ja, die sind sehr merkwürdig. Vielleicht ist wäre es wirklich klug, mehr über sie herauszufinden. Und was haben sie hier eigentlich überall in Hogwarts zu suchen? Auch vorhin, da haben sie mich wie du weist ja einfach grundlos angegriffen. Das muss einen Grund haben", behaarte sie. Endlich mal jemand, der ihren Wissensdurst teilte.
"Bestimmt könnte man da in der Bibliothek etwas finden", fügte sie noch hinzu und ihre Augen funkelten bei dem Wort 'Bibliothek'.
Aber darüber konnte sie sich ja ein anderes mal den Kopf zerbrechen. Jetzt musste sie erstmal die eine Sache klären.
"Also willst du jetzt Ashley suchen gehen? Dann warte ich." Hermine würde sich höchstwahrscheinlich einfach auf die Treppe setzen und in einem von ihren Büchern lesen. Denn wie gesagt- morgen würde der Unterricht beginnen und dann musste sie gut vorbereitet sein.
Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen.

Hermine befürwortete seinen Verdacht. Irgendetwas war faul an der Sache. Maßlos faul. Unheimlich. Er hatte gehofft, dass es nur eine unsinnige Theorie war. Mit wenig Wahrscheinlichkeit. Relativ.
Doch auch sie sagte, dass das merkwürdig war, dass es klug war, mehr über sie herauszufinden. Ja, was hatten die Viecher eigentlich in Hogwarts zu suchen? Sie hatten Hermine angegriffen. Wieso...? Hermine fügte hinzu, dass man in der Bibliothek bestimmt etwas finden könne. War sie sich da so sicher? Klar, in der Bibliothek konnte man allerlei Wissenswertes erfahren - doch die Wahrscheinlichkeit, dass sie zu diesen Spinnen etwas finden würden, war unwahrscheinlich. Höchst unwahrscheinlich. Doch wieso um alles in der Welt, sollte dies bedeuten, dass sie nichts finden würden? Nein, Hermine hatte recht. So wie immer, oder? Ob er Ashley suchen gehen wollte - fragte Hermine? Sie würde warten. Ja? Nun, wenn sie es sagte, würde es wohl auch so sein.
Der Rawenclaw starrte auf den Boden. Als er aufschaute, und das Lächeln erblickte, das die wohlgeformten Lippen der Gryffindor umschmiegte, stahl sich auch auf sein Gesicht ein leichtes Grinsen. Ja, er würde Ashley suchen. Und sie versuchen, zu Hermine zu bringen. Sie hatten viel zu tun. Oder? Rasch nickte er. "Bis gleich." , tönte es aus seinem Munde - [b]"Bis später." , ergänzte er, da er schließlich nicht wusste, wo Ashley sich gerade befand. Doch bald würde er sie gefunden haben. Das spürte er. Also ließ er seinen Füßen den Vortritt - überließ ihnen die Führung, mochten sie ihn zu seiner Schwester bringen.

Kaum war Eric um die Ecke gebogen, setzte sie sich auf die Treppe und kramte ein dickes Buch aus ihrer Schultasche. Die Situation kam ihr merkwürdig bekannt vor. Heute morgen saß sie auch mit Büchern auf der Treppe, als Eric ihre Bücher umgestoßen hatte. Im Buch las sie etwas über Kräuterkunde. Doch irgendwann konnte sie sich nicht mehr richtig konzentrieren und schaute auf. Die Beschreibung der Pflanze wollte einfach nicht in ihren Kopf. Was sollte das? Das war ihr ja noch nie passiert. Etwas genervt runzelte sie die Stirn. Wann Eric wohl wieder kommen würde? Würde er Ashley finden und sie 'überreden' können, ihrem Plan zu folgen?
Konzentriere dich jetzt gefälligst auf dein Buch! Morgen geht der Unterricht los und du musst vorbereitet sein! , ermahnte sie sich streng selber und schaute angestrengt ins Buch und versuchte, auswendig zu lernen. Dabei verlor sie ihr Zeitgefühl und wusste nicht mehr, wie spät es war. Ein kurzer Blick aus dem Fenster- Musste wohl früher Nachmittag sein.
Sie beschloss, dass es mit Kräuterkunde jetzt genügen musste und zog ihr Zauberkunstbuch aus der Tasche, schlug es auf und fing an zu lernen.

Jason kam den Gang entlang. Er hatte sich beruhigt, aber das Lied sang immer noch in seinem Ohr.
Er setzte sich hin und holte Pergament und Stift aus der Tasche. Zeit für eine Erklärung.

Zitat :

Hallo Jena,
Ich habe dir ewig nicht geschrieben und nicht mal eine Ahnung wieso. Ich weiß so wenig über den Grund, wie du über den warum wir weggezogen sind. Ich will ihn dir sagen

Der Junge rang kurz mit sich, ihr die Wahrheit zu sagen. Nein. Ich darf nicht. Jena ist eine Muggel.
Und eine Stadt^^
Klappe.

Zitat :

Hallo Jena,
Ich habe dir ewig nicht geschrieben und nicht mal eine Ahnung wieso. Ich weiß so wenig über den Grund, wie du über den warum wir weggezogen sind. Ich will ihn dir sagen. Es ist nämlich nicht so, dass Ina und ich Nova Scotia nicht mögen. Oder dich. Nein, wir... nun, du weißt, Ina und ich, wir waren immer etwas anders. Begabt und unbegabt in Dingen, die ungewönlich sind. Ob du es glaubt oder nicht, es gibt Schulen, die unterstüzen diese noch so seltsamen Dinge. Auf so einer sind wir jetzt. Beide. Wir kommen dich sicher mal besuchen.
Farewell, Jason

Das ist okay, oder?
Ja, klar
Da bemerkte der Gryffindor, das er nicht alleine war. ,,Hermine!", entfuhr es ihm.