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Ashley geht in den Gemeindschaftsraum und will mit Dylan sprechen.
Da erfährt sie von einem Jungen, dass er schon schläft.
Na toll... Mit wem soll ich jetzt sprechen??
Sie fährt sich durch ihre Haare.
Was war das nur für ein Scheißtag...
Sie setzte sich auf einen gemütlichen Sessel und schaute den wilden züngelnden Flammen zu.
Sie versank mal wieder in Gedanken.
...
Da beschloss sie in die Bibliothek zu gehen.

Der Gemeinschaftsraum war bis auf wenige ältere Schüler leer, das Feuer erstarb knackend in dem schlichten Kamin und die einzelnen, grünlichen Lampen spendeten nur fades Licht.
Halb aus Angst, er könne umfallen und halb, weil er irgendetwas unter seinen Fingern spüren wollte, ließ Dylan seine Hand an der rohen Steinmauer entlang streichen, während er den Raum bis zur Hälfte durchquerte, um sich in einen der hohen Lehnstühle sinken zu lassen. Die Wand fühlte sich kalt und rau an, aber die Energie von hunderten von Jahren hatte sich in ihren Fugen gesammelt und der Körper des Jungen saugte diese nur allzu gierig auf, so dass Dylan sich um einiges besser fühlte, als er schließlich in das weiche Leder des Stuhls sank, der am dichtesten am Feuer stand. Das Ganze hatte sicherlich nur wenige Minuten gedauert, doch dem Slytherin kam es wie Stunden vor, seine innere Uhr schien völlig verdreht.
Die letzten Holzscheite glommen still vor sich hin und warfen verzerrte Schatten auf sein ohne hin schon ausgemergeltes Gesicht.
In Dylans Kopf ratterte es; es gefiel im gar nicht, nicht die Kontrolle über die Dinge zu haben – selbst, wenn es nur einfache waren, wie die Uhrzeit.

Ashley summte traurig vor sich hin.
Viele Tränen flossen auf den harten Marmorboden.
Sie wischte sie auf.
Doch sie konnte ihre Tränen nicht unterdrücken.
Mit gebeugter Haltung (normalerweise ging sie immer aufrecht und würdevoll(!) ) setzte sie sich auf einen warmen Sessel.
Sie starrte sehnsüchtig in die Flammen, die ihr ein schönes Lied vorknisterten.
Sie schloss ihre Augen.
In Gedanken versunken schlief sie ein.
Sie träumte von eisgrauen Augen.
hmmm
Dann fuhr sie augenblicklich hoch.
Was war das?
Dann schaute sie in die gleichen eisgrauen Augen, die sie kurz zuvor in ihrem Traum wahrgenommen hatte.
Wwwer ist das?
Sie schaute den Jungen fragend an.
Dann erinnerte sie sich.
Ein Junge den sie nie zuvor wahr genommen hatte.
Sie hoffte, dass er ihre Tränen nicht sah und versuchte schief zu lächeln, was ihr nicht richtig gelang.
Dann sah sie wieder in die Flammen.

Dylan wurde erst bewusst, dass sich jemand zu ihm gesellt hatte, als das Mädchen, das bisher wohl tief in seinen Sessel gesunken geschlafen hatte, aufschreckte und ihn aus großen, braunen Augen anstarrte.
Der Slytherin blinzelte einen Moment verwirrt, als das Mädchen eine Grimasse aufsetzte, die offensichtlich ein Grinsen darstellen sollte, gleich darauf aber den Blick wieder abwandte und in das sterbende Feuer starrte.
Auch sein Interesse an ihr schwand. Er lehnte stillschweigend den Kopf in den Nacken und schaute zur Decke empor. Wie auch die Wände war sie nicht verputz, und einen Augenblick lang kam es Dylan so vor, als würden sich die Steine mit dem nächsten Wimpernschlag lösen, herunterfallen und ihn erschlagen.
Der junge Slytherin stöhnte leise, die Kopfschmerzen hatten abermals eingesetzt.
Eine Weile lang war es fast vollkommen still, nur das ein oder andere Holzscheit knackte. Schließlich hielt Dylan es nicht mehr aus.
„Weißt du, wie spät es ist?“
Die Worte waren über seine Lippen geschlüpft, bevor er etwas dagegen hätte tun können. In freudiger Erwartung auf eine Antwort, die ihm endlich ein Stückchen seiner Orientierung wiedergeben würde, beobachtete er das Mädchen.

Ashley sah Dylan mit ihren großen, braunen Augen an, wie ein junges Reh, dass zum ersten Mal die Welt erblickt.
Sie seufzte.
"Ich habe meine Uhr leider vergessen." stammelte sie.
Dabei sah sie ihn entschuldigend an.
Dann starrte sie abwechselnd in die Flammen und auf ihre Schuhe.
Schließlich beobachtete sie ihn aus den Augenwinkeln, doch so unaufällig, dass er die Blicke nicht bemerkte.
Bei seinen eisgraunen Augen lief ihr ein Schauer über den Rücken, doch dann überfuhr sie ein Gefühl der Vertrautheit.
Sie schaute sich den Gemeinschaftsraum der Slytherin ganz genau an und war überrascht, da sie jetzt so kleine Einzelheiten sah, die sie noch nie bemerkt hatte.
Dann fragte sie Dylan:" Wieso bist du eigentlich nach Slytherin gekommen?"
Sie wollte ihn noch fragen, wieso er immer so alleine war, da er ganz nett war, doch sie brachte es nicht über sich, denn sie hatte Angst, dass es ihm zu persönlich war.
Dann schaute sie ihn wieder mit großen Bambiaugen erwartungsvoll an.

Vergessen.
Ein Gefühl der Enttäuschung überrollte Dylan. Wie und wo um alles in der Welt konnte man seine Uhr vergessen? Er schüttelte leicht den Kopf, um den Anflug von Groll gegen das Mädchen zu verscheuchen, der mit ihren Worten in ihm hochkam.
Schließlich seufzte er bloß.
Seine Finger schienen schon wieder zu Kräften zu kommen, den der junge Slytherin merkte, wie das Verlangen, irgendetwas in den Händen zu drehen, größer wurde.
Die Kopfschmerzen ließen nach und auch seine Augen suchten nach ihrem altbekannten Rhythmus und huschten durch den Raum. Der größte Teil lag im Halbschatten, so dass er nicht viel erkennen konnte. Nur die Umrisse des Mädchens traten im verblassenden Schein des Feuers scharf hervor. Er musterte sie nachdenklich, ohne dass er wirklich etwas an ihr genauer in Augenschein genommen hätte.
Ihre Frage erreichte ihn wie aus weiter Ferne.
Warum war er nach Slytherin gekommen? In der ersten Klasse, vor mehr als drei Jahren hatte er sich das auch gefragt. Er zögerte noch einen Moment, bevor er leise sagte: „Ich wollte es so. Slytherin vereint Ergeiz, Loyalität und Intelligenz, die Tugenden der Häuser, in sich.“ Er hielt kurz inne, dann fügte er hinzu: „Außerdem war meine Mutter auch hier.“
Erst, als dieser Satz im Raum stand, fragte Dylan sich, warum er einem Mädchen, von dem er noch nicht einmal ihren Namen wusste, etwas von seiner Mutter erzählte.

Traurig blinzelte Ashley, als sie sah, dass Dylan sich über die Tollpatschigkeit ärgerte.
Doch dann überkam sie ein Gefühl der Erleichterung, als sie bemerkte dass er seufzte und sein Ärger verblich.
Dann hörte sie seine Worte.
Sie hallten in ihrem Kopf wieder.
...Außerdem war meine Mutter auch hier...
Sie schaute ihn fragend an.
Sie fühlte sich elend, da sie vermutlich noch einem weiteren Menschen wehgetan hatte.
Vermutlich... waren es nur Erinnerungen, die sie wieder hinaufbeschwört hatte, doch sie schluckte betreten.
Dann brachte sie mühsam mit betretener Miene ein:"Entschuldige..." heraus.
Darauf breitete sich eine unangenehme Stille aus.
Sie blickte ihn anschließend an, als ob sie etwas hören wollte, dass näher darauf einging, doch schließlich gab sie es auf, denn sie wollte ihn nicht verletzen.
Sie dachte noch an seine voherigen Worte ...
Ich wollte es so. Slytherin vereint Ergeiz, Loyalität und Intelligenz, die Tugenden der Häuser, in sich.

Eine unangenehme Stille umhüllte die beiden Slytherins, während Dylan über die Reaktion des Mädchens grübelte.
In seinem Kopf ratterte es, hunderte winziger Fragen bahnten sich ihren Weg in das Bewusstsein des Jungen und erweckten dort ein wolliges Gefühl von Gewohnheit; die natürliche Neugierde des Jungen war geweckt.
‚Entschuldigung?’ Warum entschuldigt sie sich? Weil sie mir Antworten entlockt hat, die ich sonst nicht gebe? Warum hat sie überhaupt gefragt? Was nützt ihr dieses Wissen?
Notgedrungen entschied Dylan sich für eine Frage, und zögerte keinen Augenblick sie zu stellen: „Warum fragst du?“ Seine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, die Kopfschmerzen waren gänzlich verschwunden und er fühlte sich auf einmal leichter, fast so leicht, wie damals, als er Naomis Medallion weggeschickt hatte. Einen kurzen Moment lang durchzuckte ihn die Erinnerung an das Spinnenmädchen, doch er schob sie in einen der hintersten Winkel seines Kopfes, aus Angst, die Müdigkeit könne dadurch zurückkehren.
Seine Augen fixierten mittlerweile das Mädchen, mustern kritisch das Gesicht, mit seiner geraden Nase, den braunen Augen und den fein geschwungenen Lippen, das von den rötlichbraunen Haaren eingeschlossen wurde, registrieren die ordentliche Kleidung und die immer noch leicht bedrückte Haltung.

"Äh.."
Ach Dylan kann ich's doch sagen... Er verräts doch niemandem...
"Sag es aber niemanden,bitte!"
Ashley fing an zu erzählen:
"Ich wollte nach Slytherin, ich weiß auch nicht wieso! Der sprechende Hut wollte mich zuerst nach Rawenclaw schicken und ich denke es wäre wahrscheinlich die bessere Wahl gewesen. Ich ... ich bin nicht wie die anderen Slytherins.. ich fühle mich total dummm wenn ich etwas "hinterhältiges" begehe, worüber die meisten nur lachen...
Ich hoffe dass es noch niemand bemerkt hat.
Aber; ich ...fühler mich total..."
Ashley's Augen funkelten.
Sie brach mitten im Satz ab und sah Dylan beinahe flehentlich an.
Sie wollte ihm gerade noch etwas anvertrauen, doch dann hielt sie inne, da Dylan noch nichts zu ihrem Redefluss gesagt hatte.
Sie musterte ihn fragend.
Er hat mir etwas anvertraut und ich ihm...
Ihr Kopf war etwas gesenkt, doch ihre Augen starrten wieder die Flammen an und sie wartete hoffnungsvoll auf Dylan's Antwort.

Eine ganze Zeit lang sagte niemand etwas. Auch die letzten Schüler hatten sich anscheinend geräuschlos in ihre Betten verzogen.
Dylans Mustern hatte sich in gerade zu perplexes Starren gewandelt.
In seinem Kopf drehten sich die Rädchen so schnell, dass sich der Slytherin einen Moment lang wunderte, dass das Mädchen vor ihm den Rauch nicht sah.
Ravenclaw… nicht wie die anderen… hinterhältig…dumm… lachen…
Die Gedanken wirbelten herum und verformten sich, bildeten abstrakte Sätze und Bilder – riefen Erinnerungen wach.
Dylan schob sie fort, bevor sie ganz Gestalt annehmen konnten. Irgendwo, weit drinnen in den Tiefen seines Unterbewusstseins brodelten sie unaufhaltsam weiter.
Der Slytherin blinzelte, unterbrach damit sein Starren, und richtete sich, immer noch sitzend, zu seiner vollen Größe auf. In dem Versuch, mit seinen Fragen hinter den Berg zu halten, bestand er darauf, erst eine klare Antwort zu bekommen: „Du fragst mich also, warum ich nach Slytherin gekommen bin, weil du dich selbst hier nicht wohl fühlst?“
Er hob das Kinn ein wenig an und konnte einen Ausdruck von Belustigung in den Augen nicht unterdrücken, obwohl er wusste, dass es im Augenblick gänzlich unangebracht war.

"Nein" erklärte Ashley schnell.
"Es ist nicht, dass ich mich nicht wohl fühle, nur..."
Oh mann...
Sie musterte Dylan, um zu erkennen was er darüber dachte.
Der belustigte Blick irritierte sie.
Dann hustete sie.
Mit ihrem großen, unschuldigem Bambiblick sah sie Dylan an.
Sie schaute an die Decke und wunderte sich, die feinsten Konturen sehen zu können...
Was er jetzt wohl denkt...
Sie fürchtete sich nicht, doch Salazar Slytherin erschien ihr ein wenig zu bösartig...
Dann betrachtete sie wieder einmal fasziniert die eisgrauen Augen, die sie völlig in ihren Bann gezogen hatten.
Dann rüttelte sie etwas aus ihrer Trance.
Sie sah ein Mädchen weghuschen.
Hatte sie etwa die beiden belauscht?!
Ashley wurde mulmig zumute.
Was wenn sie ... das jemandem verriet?
Hoffentlich war das nur eine Einbildung.
Ashley musste den Kloß herunter schlucken.
Hast du einen Vergessenszauber auf Lager?
Dabei deutete sie auf den verschwundenen Schatten.
Sie grübelte und schaute ihm in seine eisgrauen Augen.
Hatte er eigentlich Geschwister... oder eine Freundin?
Bei diesem Gedanken musste sie grinsen, doch sie wurde rasch wieder in die harte Realität zurückgerufen.

Dylan erwiderte den Blick des Mädchens eine Weile lang scharf und ließ sie auch nicht aus den Augen, als er eine Bewegung in der Dunkelheit um ihn herum wahrnahm. Auch die Slytherin hatte sie offenbar bemerkt, denn sie schreckte hoch und schien sie danach nicht mehr sonderlich entspannen zu können.
Dylan gab sich alle Mühe, seine Neugierde zu zügeln, um nicht aufzuspringen und der Person, deren leise Schritte sich, fein darauf bedacht, keinen Krach zu machen, langsam entfernten.
Stattdessen legte er den Kopf leicht schräg und bohrte weiter: „Nur was?“
Hinter ihm ertönte einen Rascheln und kurz darauf landete eine halb verschlafene Schleiereule auf der Schulter des Jungen. Der blinzelte, Lasyel? und brauchte ein wenig, um sich daran zu erinnern, dass sein Haustier die letzte Zeit in seinem Bett verbracht hatte und nicht in der Eulerei. Lasyel ordnete sorgfältig ihre Federn, wandte sich dann ihrem Meister zu und begann, ihm so lange an den Haaren zu zupfen, bis er widerwillig einen Keks rausrückte. „Das ist einer der letzten, weißt du“, murmelte er. „Iss langsam.“ Die Eule schien das wenig zu interessieren, sie schlang das Gebäck innerhalb weniger Sekunden hinunter. Dylan seufzte und drehte sich gerade noch rechtzeitig zu dem Mädchen um, um deren Frage zu hören. Einen Vergessenszauber? Er runzelte nachdenklich die Stirn.
Klar, so einen kannte er, aber würde ihn dass nicht seine gerade wiederkehrende Kraft rauben?
Schließlich schüttelte er nur den Kopf.

"Ok, egal. Macht nichts. Ich erledige das dann selbst..."
Sie sagte das so leise, damit er ihre Enttäuschung nicht warnahm.
Sie beobachtete Lasyel und musste lächeln.
Dann winkte sie Dylan noch einmal zu und sauste dem Schatten hinterher.
Es war ein Mädchen.
"Ashley bist du das wirklich?" fragte eine Stimme
Pansy?!
Ach du scheiße...
Sie flüsterte, als sie wirklich niemanden sah, der ihnen zusah:
"Oblivate" und schwang dabei ihren Zauberstab.
Die junge Parkinson sah sie ungläubig an und fragte wann es endlich Frühstück gäbe.
"Frühstück?"
Oh.... naja, der Vergessenszauber hatte also gewirkt.
"Ähm, in 8 Stunden" erwiderte Ashley.
Dann verabschiedeten sie sich.
Sie blieb noch lange an der selben Stelle stehen und starrte auf ihren Zauberstab.
Dann ging sie wieder in den Gemeinschaftsraum und sieht Dylan sitzen.
Dylan's eisgraue Haare standen wieder so ab und irgendwie fand sie das sehr witzig.
Sie hatte zuvor noch niemanden mit solchen Augen gesehen...
Also ging sie zu ihm und starrte in die Flammen.
Die Flammen waren unheimlich und doch so faszinierend, dass ihr Blick für mehrere Augenblicke nur ihnen galt.
Dann tippte sie Dylan leicht an die Schulter.

Dylan konnte nicht verhindern, dass er dem Mädchen einige Augenblicke perplex hinterher sah.
Da sprang sie doch glatt keine drei Minuten – seine innere Uhr setzte sich langsam wieder in Bewegung – nachdem sie ihm erzählt hatte, sie würde sich „total dumm fühlen, wenn sie etwas ‚Hinterhältiges’ beging“, auf, um jemanden hinterher zu hechten und diesen mit einem Vergessenszauber zu belegen.
Er blinzelte, als Lasyel ein leises Gurren von sich gab, und schüttelte abermals den Kopf.
Die Schleiereule hatte augenscheinlich beschlossen, ihr Nickerchen auf die Schulter ihres Meisters zu verlegen und räkelte sich schläfrig.
Als die erste Kralle sich in die Haut des Junge bohrte, hielt der es nicht mehr aus, packte das Tier und setzte es sich auf den Schoss.
Während ein angenehmes Kribbeln zeigte, dass Dylans Kraft mittlerweile so weit zurückgekehrt war, dass sie sich daran machte, die Wunden des Slytherins zu flicken, schmiegte sich die Eule an ihren Besitzer und schloss die Augen. Dylans Zorn verrauchte und er fuhr ihr sanft mit den Fingern über das Gefieder.
Schritte teilten ihm einige Augenblicke später mit, dass jemand den Raum betrat und auf den Kamin – und damit auch auf den Slytherin – zukam.
Er beobachtete die Silhouette des Mädchens aus dem Augenwinkel, ohne den Kopf von Lasyel abzuwenden.
Sie starrte ins Feuer, beobachtete die letzten tanzenden Flammen, bevor Bewegung in sie kam.
Das Mädchen tippte im doch glatt auf die Schulter.
Dylan hob den Kopf und zog eine Augenbraue hoch.

Ashley wurde ein wenig unsicher. Das wurde sie nie. Ihr ein völlig fremdes Gefühl und sie wusste nicht. wie sie darauf reagieren sollte.
Beinahe ruckartig spielte sie mit einer lockigen Haarsträhne herum, bevor sie anfing zu sprechen...
"Ähm... Ja, sorry, tut mir leid- was machst du heute noch so?"
Das Mädchen kam sich ein wenig "dumm" und unbeholfen vor, doch wie sollte sie sich stattdessen vor Dylan verhalten...? Sie gab sich schließlich mit der Frage zufrieden, obwohl sie wusste, dass es sich ein wenig... komisch angehört haben musste.
Ein schüchternes Lächeln umstrich schließlich ihre feingeschwungenen Lippen und eine zarte Röte schmiegte sich an ihre sonst so blassen Wangen.
Ihre braunen Augen verloren sich wieder einmal in dem knisternden Feuer. Sie war halb in ihren eigenen wirren Gedanken und halb in einem Tagtraum gefesselt- so schien ihr.
War Dylan real? Wenn ja, sah er sie so, wie sie ihn sah? Vermutlich nicht, doch das könnte ihm Ashley nicht verübeln.
Dann blickte sie wieder in diese eisgrauen Augen, von denen sie eine Gänsehaut bekam und seufzte leise.
Sie runzelte die Stirn, nein- das konnte nicht sein. Ein Verdacht schlich sich in ihren Verstand, den sie gerne nicht wahrgenommen- hinweggefegt hätte, doch nach vergeblichem Bemühen ihn irgendwie "abzuschalten", gab sie es auf. Sie hatte verloren und wusste, dass er Recht hatte. Gequält stöhnte sie innerlich auf. Wieso nur war ihr das nicht früher aufgefallen?

Große Wiese

//Ergänz die 80 Wörter in deinem letzten Beitrag noch, Alex. Beschreib den Tagtraum, oder so.//


Dylan erwiderte den Blick einen Moment lang, versuchte in den dunklen, braunen Augen etwas zu erkennen – etwas, das darauf schließen ließ, warum sie zurückgekommen war, mit ihm redete, obwohl sie ihn doch gar nicht kannte.
Schließlich schüttelte er einmal mehr unwillig den Kopf und deutete mit dem Kinn auf die glühenden Holzscheite. Nur eines von ihnen stand noch in Flammen, die anderen leuchteten nur noch von innen heraus in einem seichten Orange. „Heute? Ich bin mir nicht sicher, ob es vor oder nach Mitternacht ist – aber es wäre hier sicher voller, heller; wenn sich die Leute jetzt Fragen würden, was sie heute noch machen wollen.“
Er fuhr Lasyel gedankenverloren über die Federn, und sie machte sich an seiner statt daran, das Mädchen ausgiebig zu betrachten. Dylan war nicht in der Lage zu verhindern, dass ein leichtes Lächeln über seine Lippen huschte.
Er konnte sich gut vorstellen, wie die Slytherin sich jetzt fühlen musste. Ihr stechender Blick war einer der Gründe, warum er sofort von der Schleiereule fasziniert war, als er sie das erste Mal sah.
Flügelschlagen holte Dylan aus der Erinnerung an die stickige Tierhandlung, in die ihn sein Vater damals mitgenommen hatte. Lasyel hatte offenbar beschlossen, dass sie einen der wenigen Menschen vor sich hatte, zu dem es sich lohnte, Vertrauen zu fassen – einen, der vielleicht Kekse in der Tasche hatte. Nun hatte sie sich erhoben, war mit wenigen Flügelschlägen zu dem verblüfften Mädchen hinüber geflogen, krallte sie sich in ihren Umgang, und wühlte ihren Schnabel durch den Stoff, dahin, wo Dylan in seinem seine Innentaschen angebracht hatte. Das Grinsen hatte endgültig die Oberhand auf dem Gesicht des Jungens gewonnen.

Schlendernd betrat Hazel den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Sie dachte über einiges nach, was sie vielleicht später noch machen könnte.
Ob ich vielleicht ein wenig schlafen und dann zur Bibliothek gehen sollte?
Als Hazel leise seufzen wollte, fiel sie über ihre offenen Schnürsenkel. Dabei fiel ihr auch das „Lehrbuch der Verwandlung für Fortgeschrittene“ aus der Hand.
Autsch
Hazel hockte sich auf und band ihre Schnürsenkel zu. Dabei bemerkte sie, wie zwei Personen sie anschauten.
Nicht ansprechen, nicht ansprechen
Hazel stand auf und bemerkte, dass sie sich den rechten Fuß verstaucht haben muss. Sie ignorierte es, stand auf und suchte nach ihrem Buch. Es war in Richtung eines Lehnstuhles gelandet, doch sie sah ihn nicht dort. Es hätte ihr etwas peinlich sein müssen, auf den Boden zu fallen und dann noch ein Buch zu suchen, aber mittlerweile war ihr einiges egal geworden. Hazel überlegte einen Moment, sie hatte eine Idee. Sie zog ihren Zauberstab und flüsterte: Accio. Ehe sich Hazel versah, kam ihr Buch herbeigeflogen. Sie steckte sich den Zauberstab wieder ein und wollte sich auf den Weg in den Schlafsaal machen.

Mädchen-Schlafsaal

Ob heute wohl der Mädchen-die-ihn-verfolgten-und-über-ihre-eigenen-Schnürsenkel-fielen-Tag war? Gut, es waren erst zwei Mädchen direkt vor seiner Nase über ihre Schnürsenkel gefallen, und bis auf Naomi hatte wahrscheinlich auch keines von Anfang an vorgehabt, sich mit ihm zu unterhalten, aber sonderbar war es schon.
Drei Jahre lang interessiert es niemanden, was ich tue oder lasse, und kaum tanzt das Spinnenmädchen an mir vorbei, fallen sie mir vor die Füße.
Mühsam gelang es ihm, das Grinsen zu einem schiefen Lächeln zu bezwingen und beobachtete das schwarzhaarige Mädchen, wie es sich vom Boden aufrappelte, ein Buch zu sich rief und sich anschickte, in den Schlafsaal zu gehen. Anscheinend waren er und das andere Mädchen – warum kannten sie bloß alle seinen Namen, aber er ihren nicht? - nicht die Einzigen, die die erste richtige Nacht in Hogwarts wach verbracht hatten.
Ein enttäuschtes Kreischen lenkte seine Aufmerksamkeit zurück zu Lasyel. Die Schleiereule hatte offenbar nicht das gefunden, was sie sich erhofft hatte, zog dem Mädchen noch einmal wütend an den Haaren und setzte dann eleganten Flügels auf Dylans Schulter über, wo sie frustriert begann, an den Knöpfen seines Umhangs zu zupfen.
Wie gut, dass sie keine Schnürsenkel braucht, überlegte Dylan und versuchte, den Schaden so gering wie möglich zu halten, indem er sein Haustier beruhigend streichelte und einen Keks ans Tageslicht förderte, damit er gleich wieder in der Dunkelheit des Eulenrachens verschwinden konnte.

~*~

Einen Moment umhüllte Stille sie, nur durchbrochen von Lasyels gelegentlichem Gurren, und Dylan merkte halb enttäuscht, weil er das Mädchen dafür zurücklassen musste, und halb erfreut, dass sich sein Tatendrang meldete, und dass es ihn zusehends langweilte, in einem Lehnsessel zu hocken und ins Feuer zu starren.
Er bedeutet Lasyel, voraus zu fliegen und erhob sich.
„Ich geh. Hat mich gefreut...“, ja, was hatte ihn gefreut? Er überlegte einen Moment, ließ es dann aber sein und nickte ihr bloß zu. Beim Rausgehen bemerkte er, dass er immer noch nicht ihren Namen kannte.

Quidditchfeld

Hazel betrat den Gemeinschaftsraum und ließ anhand eines zucken ihres Zauberstabes ihre Sachen zu ihrem Koffer hinüber transportieren. Eine Wut bildete sich in Hazel, sie selbst wusste nicht weshalb. Sie hatte sich wesentlich mehr erhofft, aus ihrem Tag heute was machen zu können.
Mehr als ein langweiliger Spinnenangriff ist da wohl nicht drin. Ui ui ui, wenn das so weitergeht.. Was kann man an einem so frühen Sonntag denn noch machen?
Aber natürlich! Ich werde über diese Spinnenangriffe recherchieren! Mich würde es ja mal brennend interessieren, ob so etwas schon damals stattgefunden hatte und wie man eventuell solche Viecher vernichtet. Ob es wohl auch einen Zauberspruch gibt?...
So viele Fragen und die dazugehörigen Antworten konnte sie nur an einem Ort hier in Hogwarts herausfinden, und zwar in der Bibliothek. Kurz überlegte sich Hazel, ob sie eventuell noch ihre Haare anders gestalten sollte, doch der Gedanke flog hinfort, als sie wieder an die Spinnen dachte. Diese waren ihr momentan etwas wichtiger. Gedankenversunken stürmte Hazel aus dem Gemeinschaftsraum und wollte der Sache auf den Grund gehen, auch wenn sie dafür einige Regeln brechen müsste.

Still und mit leisen Schritten, betrat die junge Schülerin den Gemeinschaftsraum ihres Hauses.
Sie hielt ein Buch an ihre Brust gedrückt und hob vorsichtig den Blick, doch zu ihrer Erleichterung war der Gemeinschaftsraum soweit leer.
Selbst jetzt, im dritten Jahr, hatte sich nichts daran geändert, dass Lilith sich nicht gerne mit anderen Menschen umgab.
Daran waren vielerlei Punkte schuld.
Zum einen war da die Tatsache, dass sie überfüllte Räume schlicht und ergreifend nicht mochte.
Desweiteren war sie im Grunde ein schüchternes Ding, was viele vielleicht mit Arroganz verwechselten. Oder mit Eigenartigkeit.
Wobei, letzteres war sie ja auch teilweise.
Ein weiterer Punkt in ihrer Liste war Angst. Denn sie wurde immer wieder an ihren achten Geburtstag erinnert, als sie mit ihrer Magie fast ein anderes Kind getötet hatte.
Und sie hatte Angst vor sich selbst, denn es gab da diese bösartige, dunkle Seite in ihrer Seele, die sie zu Grausamkeiten verleitete.
Wann immer sie den Boden unter den Füßen verlor, wirklich wütend wurde, spielte ihre Kraft vollkommen verrückt und ihr Gewissen zog sich zurück.
Manchmal hatte Lilith den Gedanken, dass sie es vielleicht immer so belassen sollte.

Blinzelnd starrte sie auf die Sitzgruppe, zu welcher sie sich anschließend auch bewegte und sich dann auf die Couch sinken ließ.
"Was mache ich eigentlich schon so früh wach? Es gibt doch noch gar nichts zu verpassen, es ist Sonntag!",murmelte das Mädchen vor sich hin, zog die Beine auf die Couch und schlug ihr Buch auf, wobei ihr Lesezeichen zu Boden flatterte.
Doch das bemerkte sie zunächst nicht, denn ihr Blick war vom ersten Moment an, auf die Buchstaben geheftet. Zuerst die Buchstaben...doch dann wurde ihr Blick trübe und sie versank in ihrer Traumwelt, gefangen zwischen einer Geisterstand und einem Märchenland, abgekapselt von der Realität.
Das war auch etwas, was Lilith einfach nicht unter Kontrolle hatte.

Severus lief durch den Kerker, geradewegs auf den Gemeinschaftsraum der Slytherin zu. Es war der 3. September und kurz zuvor wurden die neuen Schüler in ihre Häuser eingeteilte. Schwungvoll riss der Zaubertranklehrer die Türe auf und ließ sie ebenso unsaft wieder ins Schloss krachen. Die Aufmerksamkeit der meisten anwesenden Schüler war ihm, auf Grund der lautstark ins Schloss fallenden Tür, gewiss. Er ließ mit kühlem Blick seine Augen durch den Raum wandern, noch immer schweigend. Langsam trat er bis in die Mitte des Raumes. Schüler die ihm im Weg standen, machten einen Schritt zur Seite um ihm freie Bahn zu gewähren. Mit ernster Mine sah er auf die neuen Gesichter, die sein Haus von nun an beherbergen würde. Er musterte sie, ehe er das Wort ergriff. "Ihr seit neu, was nicht gleichsam bedeutet, sich dumm oder töricht anzustellen. Wer Hilfe braucht wendet sich sodann an den Vertrauensschüler. Wer aus Unachtsamkeit oder gar mutwillig Punkte des Hauses aufs Spiel setzt, bekommt Strafen auferlegt." Severus machte einen Schritt auf die Gruppe der neuen Schüler zu und beugte sich etwas zu ihnen herunter. "Ich rate ihnen, ihr Haus würdig zu vertreten - andernfalls ..." Severus machte eine kurze Pause und sah die Erstklässler eindringlich an "... müsst ihr mit weitreichenden Kosequenzen rechnen." Der Lehrer richtete sich wieder zu voller Größe auf. "Wie ihr sicher bereits wisst, bin ich - Professor Snape - ihr Lehrer für Zaubertränke und gleichsam Hauslehrer von Slytherin." Für die bereits älteren Schüler war das Ganze nichts Neues. Es war ein Prozedere was sich jedes Jahr aufs Neue abspielte.

Erst das laute Knallen der Tür, riss das Mädchen aus ihren Tagträumereien und erschrocken stellte sie fest, dass der Raum sich gefüllt hatte.
Wieder einmal hatte sie also nichts von der Außenwelt mitbekommen und das ließ sie leise seufzen, während sie sich von der Couch erhob und sich leise, aber flink zur Wand des Raumes gesellte, so tief in den Schatten, wie es ihr möglich war.
Ich muss doch irgendetwas dran ändern können, dass ich ständig so abdrifte. Sonst werde ich immer ein leichtes Opfer für Streiche sein...Und das ist gefährlich für andere..., ging ihr erneut durch den Kopf und es fiel ihr schwer, sich auf die anderen Menschen zu konzentrieren.
Die Stimme ihres Hauslehrers hallte von den Wänden wieder und sie machte sich noch eine Spur kleiner, als sie ohnehin schon war.
Mit knapp 140 Zentimetern gehörte sie definitiv zu den Kleinsten der Schule, aber das störte sie nicht.
Obgleich Lilith diese Rede, die mit angemessener Härte gehalten wurde, bereits zum dritten Mal hörte, jagte ihr das immer ein wenig Furcht ein. Vorallem aber Respekt, was ja wohl beabsichtigt war.
Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf die Lippen des Mädchens, als sie beobachtete, wie die Erstklässler vor dem harschen Tonfall Professor Snapes zurückwichen.
So war es ihr am ersten Tag auch ergangen.
Trotzdem war Professor Snape einer ihrer Lieblingslehrer, schon seit dem ersten Tag.
Lilith wandte den Blick ab und widmete sich nun wirklich wieder ihrem Buch.

Mit der Hand, welche Hazels Abdruck im Gesicht abtastete, betrat die Slytherin den Gemeinschaftsraum und bemerkte, wie ihr Hauslehrer und auch Zaubertranklehrer, die neuen Schüler einschüchterte. Sie begrüßte knapp ihren Lehrer und ließ sich auf eines der Sessel fallen. Dabei bemerkte sie auch eine kleine Schülerin. „Morgen.“, begrüßte Hazel auch diese, nahm ihr Buch, schlug es auf und las genauso wie die andere Slytherin.
Das ist das richtige. „Informationen und Verteidigung gegen die Spinnen“
Klar, der Titel war nicht das, was Hazel vergewissern lies, dass es das richtige Buch war, sondern der Inhalt. Auf der ersten Seite waren genau Bilder von riesigen, ekligen Spinnen, unteranderem auch von der, die sie gemeinsam mit Dylan platt gemacht hatte. Sie blätterte weiter und stellte fest, dass einige Seiten fehlten.
Und dabei sind das auch noch die wichtigsten Seiten. Ich wette da war schon jemand vor mir da, oder kann es sein.. kann es wirklich sein, dass die Spinnen die Seiten haben?
In Hazel bildete sich eine Wut. Den ganzen Aufwand wegen so etwas!? Zwar lieferte das Buch einiges an Informationen, jedoch musste sie die verschollenen Seiten wiederfinden.
Soll ich jemandem um Hilfe bitten? Nein, das werde ich auch alleine schaffen..
Sie klappte das Buch zu und dachte nach.

Zunächst war Lilith nur wieder in Gedanken versunken, sodass sie gar nicht bemerkte, dass wieder Schüler den Gemeinschaftsraum betraten. Oder es interessierte sie nicht sonderlich.
In ihrer Ecke hatte sie es ziemlich gemütlich, wie sie fand.
Ab morgen heißt es wieder Unterricht...wieder mit allen zusammen in einem Raum aufhalten...eigentlich müsste es mir doch schon leichter fallen, mich mit den anderen zu unterhalten. Wenn sie nicht gerade Witze über meine Größe machen...
Sie seufzte leise und wollte ihr Lesezeichen zwischen die Seiten legen, als sie bemerkte, dass es weg war.
Bevor sie sich darüber aufregen konnte, wurde Lilith kurz abgelenkt, als eine Schülerin sich neben sie setzte und sie auch kurz grüßte.
"G..Guten Morgen",stammelte das Mädchen kurz und ging ihre Liste durch.
Ich glaube, ihr Name ist Hazel...
Lilith warf einen kurzen, neugierigen Blick auf das Buch der zweiten Slytherin und hob dann verwundert die Augenbraue.
Verteidigung gegen Spinnen? Da braucht man doch nur draufzutreten..
Die Kleine versuchte ihre Aufmerksamkeit zurück auf ihr eigenes Buch zu lenken, doch immer wieder warf sie einen Seitenblick in Richtung Sitznachbarin.
Welche schließlich mit ziemlich frustrierter Miene das Buch zuklappte.
Es brauchte eine Menge Mut, bis Lilith das Mädchen schließlich leise ansprach: Hast du es schonmal mit drauftreten versucht? Oder mit Incendio? Soll auch hilfreich sein, wenn man Spinnen beseitigen will.."